Interview mit Günter Schmidinger
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Günter Schmidinger hat mit dem Gewinn des ADAC MX Masters Titel heuer etwas geschafft was ihm wohl so schnell kein anderer Österreicher nachmachen wird. Als Draufgabe nimmt Günter den Winter über die heurige SX-Serie in Deutschland in Angriff. Würde es ihm gelingen auch dort Fuss zu fassen würde seine Popularität in Germany wohl noch mehr steigen und ein WM-Team für 2012 zu finden sollte eigentlich kein Problem sein... 

Wann ist dein erstes Supercross Rennen dass du in Deutschland fährst? Hast du schon viel trainiert hiefür? 
Günter:"Am 11.11. in Stuttgart ist mein erstes Rennen. Wir haben uns vor einem Jahr schon zuhause eine eigene Supercross Strecke zum Trainieren gebaut wo ich sehr viel trainiere. Eigentlich fast jeden Tag ein paar Stunden wenn das Wetter passt." 

Die fährst ja heuer für Sturm die SX-Saison. 
Günter:"Ja, das Team heisst MG Sport Sturm. Nach Stuttgart folgen die Rennen in Chemnitz, München und Dortmund die ich alle für dieses Team bestreite. Sturm ist ein Spediteur der sein Team markenungebunden führt. Wir fahren da alle mit unserem eigenen Material. Auch meine Teammitglieder sind diesbezüglich ungebunden." 

 

Wer sind die anderen Teammitglieder im Team Sturm? 
Günter:"Mit dabei ist auch sein Sohn, Cedric Soubyeras und auch einige Amerikaner werden für dieses Team starten." 

Sturm hat ja auch in der WM im nächsten Jahr 2 Fahrer am Start. Bist du da zufällig einer davon? 
Günter:"Nein, da bin ich nicht dabei." 

Wie bist du dazu gekommen die deutsche SX-Saison zu fahren? 
Günter:"wir haben vor einiger Zeit mal davon gesprochen aber ich war bis jetzt immer skeptisch dazu eingestellt. Man  
kann es in Österreich kaum wo trainieren, gefährlich ist es auch. Jetzt wollte ich es aber letztendlich doch mal versuchen.  
Ob ich es kann oder nicht werden wir beim ersten Rennen sehen. Ich sehe es aber nur mal als Versuch an und mache  mir da keinen Druck." 

Wie bist du mit der heurigen zweiten WM-Saison zufrieden? 
Günter:"Am Jahresanfang war wieder etwas eine Eingewöhnungsphase notwendig. Ich bin dann aber immer besser  
zurecht gekommen, war regelmässig in den Punkterängen. Man kann von der WM sehr viel lernen und dies hat mir auch für die ADAC Masters sehr geholfen welche heuer mein Hauptaugenmerk war. Dass da heuer sogar der Titel rausgeschaut hat war natürlich ein Wahnsinn." 

Hast du dir gedacht dass du dir den ADAC Masters Titel irgendwann einmal holen wirst? 
Günter:"Spekuliert haben wir schon damit. Ich war ja letztes Jahr schon auf Vize-Titelkurs, musste aber aufgrund der Verletzung in Loket den ADAC Lauf in Möggers auslassen. Sonst wäre voriges Jahr der Vize-Titel sicher schon möglich gewesen. Man spekuliert natürlich schon damit sich den Titel irgendwann mal zu holen. Dass es sich heuer so gut und vor allen Dingen so knapp ausgegangen ist war natürlich nicht abzusehen." 

Hast du nach der Saison eine Pause gemacht? 
Günter:"Eine wirkliche Pause nicht. Ich habe sehr viel zuhause aufzuarbeiten gehabt. Sponsor- und  
Pressemässig sowie die Zeit genutzt um einige Teile zu testen. Die Saison geht für mich mit den SX-Rennen in  
Deutschland sozusagen nahtlos weiter." 

 

Bist du noch in Belgien stationiert? Hast du da noch ein Haus gemietet? 
Günter:"Heuer nicht mehr, mein Hauptquartier war zuhause in Österreich angesiedelt. Ich war zwar 2 x in Lommel und einmal im Hondapark in Belgien zur Saisonvorbereitung trainieren aber sonst war ich immer in Österreich. Ich habe das Sandtraining heuer quasi komplett weggelassen." 

Wie geht es nächstes Jahr weiter? Fährst du weiter die WM? 
Günter:"Soweit mit den Überlegungen sind wir noch nicht dass es fix ist für nächstes Jahr die WM zu fahren. Ich fahre mal die SX-Rennen in Deutschland, schaue wie ich da zurecht komme und dann sehen wir weiter." 

Ist es finanziell gesehen schwieriger geworden in der WM zu fahren? Merkt man da die Wirtschaftskrise? 
Günter:"Es war immer schon zäh ein WM-Budget auftreiben zu können. Es ist sowieso schwierig Sponsoren für  
diese Sportart zu begeistern. Ich habe zwar langjährige und treue Sponsoren aber neue Sponsoren aufzutreiben ist  
sehr schwierig." 

Was kostet so eine WM-Saison auch wenn man sie auf Sparflamme betreibt? 
Günter:"Das Startgeld beträgt für eine Wild-Card 1.000,- Euro, die WM-Teilnahme für das ganze Jahr pro Fahrer 10.000,- Euro. Mit dabei ist ein eigener Waschplatz, eine eigene Teamvorstellung usw. was zusätzlich in diesem Package dabei ist. Aber auch die Reisekosten usw. darf man nicht unterschätzen." 

Hat es eigentlich nach deinem Titelgewinn der ADAC Masters Gespräche mit deutschen Teams gegeben dass du  
vielleicht für sie nächstes Jahr fährst? 
Günter:"Ja, es hat Gespräche gegeben. Es gibt ein paar Interessenten aber man muss alles abwägen." 

Möchtest du zum Schluss noch etwas sagen? 
Günter:"Vor allen Dingen möchte ich mich bei meinen Sponsoren herzlich bedanken. Es haben sehr viele Leute mitgewirkt dass der ADAC Titel rausgeschaut hat. Der Rückspruch der mit diesem Titel zusammen gehängt hat war sehr gross."