Test der 2017er Kawasaki KX450F in Wolkersdorf
Text: Philipp Buchegger, Andy Radolf 
Test-Rider: Philipp Buchegger 
 
Kawasaki hat mit der 2017er KXF 450 einige Details verbessert welche das Motorrad in der Beliebtheitsskala der MX-Fans um eine weitere Stufe nach oben katapultieren werden. Schon im 2016er Modell war Kawasaki bemüht der Konkurrenz einen gewaltigen Schritt voraus zu sein. Auf der 2017er ist nun eine neue Gabelbrücke montiert welche genau die Maße der Gabelbrücken der Werks Teams aufweist um die grosse Grüne noch wendiger und agiler um engste Kurven zu bekommen. Auch in der 2017er ist die Showa SFF-Air TAC Gabel vorne verbaut welche aber einige Updates bekommen hat, die Basiseinstellung der Gabel weist nun auch etwas weniger Luftdruck als Basis-Setup auf.

Der Dämpfer hinten hat ein neues Linkage Ratio und ebenfalls ein neues Setup sowie eine leichtere Feder. Ebenfalls wurde der 
neuen 2017er eine neue Schwinge verpasst und die Graphics wurden nun als "In-mold Graphics" in die Plastix designed um eine glattere Oberfläche sowie die Langlebigkeit dieser zu erhöhen.

Der Motor ist ähnlich der 2016er, also mehr als genug Leistung vorhanden. Die Motorcharakteristik ist deshalb auch der 2016er sehr ähnlich. Vielleicht nur etwas reiner im Drehmomentverlauf und zieht noch sauberer nach oben hin raus. Der Motor bekam eine neue ECU-Einheit welche für dieses Verhalten zum Grossteil dafür verantwortlich sein wird. Der dritte Gang ist nun bei der 2017er etwas länger übersetzt was sich gerade auf österreichischen MX-Strecken mit kurzen Zwischengeraden, wo es sich auf die 4.te zu schalten nicht lohnt, sicher positiv bemerkbar machen wird.

 
 

Philipp Buchegger:"Die Änderungen der neuen 2017er KXF 450 sind eher im inneren Berich angesiedelt. Auch im Kupplungsbereich, Schaltgestänge usw. wurden manche Teile verstärkt oder leichtgängiger gemacht. Nach wie vor mapped man die KXF 450 mit 3 Mappingsteckern (grün, weiss und schwarz), kann sich aber auch mit einer Art Pocket PC sein individuelles Mapping selbst auf den Stecker programmieren. Der mächtige Bums den die 450er hat kann so per Mapping gezähmt werden und auch für einen Hobbyfahrer bewältigt werden. 

Ich habe mir in Wolkersdorf erstmalig auch ein Beginner-Mapping auf einen Stecker raufspielen lassen, sie lässt sich dann wie eine schwache 350er fahren, sehr zahm und kraftsparend. Für Hobby-Fahrer welche schlaflose Nächte damit verbringen ob sie eine 250er oder 450er kaufen sollen vielleicht die richtige Wahl die 450er KXF runter zu mappen. Den scharfen Stecker hat man ja jederzeit in der Tasche, kann also jederzeit aus der gezähmten Grünen wieder das Biest hervor holen ;-)

Die 450er KXF hat ein sehr schönes Drehzahlband. Sie liegt auch durch die neue Gabelbrücke extrem agil und wendig in den Kurven. Da ist fast kein Unterschied zur wendigen KXF 250 mehr vorhanden.

Das Fahrwerk arbeitet sehr präzise, wurde von Jahr zu Jahr verbessert, und weist ein sehr hohes Niveau zur Konkurrenz auf. Speziel die Gabel vorne ist sehr feinfühlig und nicht in den Grenzbereich zu bekommen. Was mir auch aufgefallen ist, ist dass der Dämpfer hinten auch bei kleinen Löchern oder scharfkantigen Absprüngen die Unebenheiten nun extrem gut wegsteckt, noch besser als bei der 2016er.

Die Sitzbank ist nun sehr gerade, der flache Tank vorne gibt einem sehr viel Bewegungsfreiheit und trägt sehr viel zur Balancierbarkeit bei. Speziell bei engen Kurven und langen Geraden hat man somit sehr viel Spielraum.

Was mir noch aufgefallen ist, die 450er lässt sich sehr gut starten. Mit einem leichten Kick springt der Motor sofort an, auch im kalten Zustand. Bei der KXF 450 Modelljahr 2017 wurde sehr gutes noch besser gemacht. Es ist kein Quantensprung wie im Vorjahr, es wurde die Klinge nicht neu erfunden sondern einfach noch schärfer gemacht. Dass die 2016er Kawa ein Siegermotorrad ist hat sie bewiesen, mit der 2017er wird die Linie beibehalten."

Zu Kaufen gibt es die neue Kawasaki KX450F demnächst bei eurem Kawasaki Händler in eurer Nähe. 

Links zu weiteren Infos auch auf www.kawasaki.at 
 

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