Die neue Husky sieht einfach sexy aus
;-)
Was wohl die meisten Endurofreaks
zum Umstieg auf eine Husky veranlasst ist sicher das scharfe Design. Es
hilft nix, so eine Enduro Husky sieht einfach sexy aus ;-) Die weissen
Plastix, die Farbgebung des Bikes mit dem Gelb-Blau-Weiss, das Design der
Spoiler etc. etc. Die neue FE 350 hat aber nicht nur optisch einen Relaunch
erfahren sondern das gesamte Bike wurde mehr oder weniger von Grund auf
neu konzipiert. Viel Arbeit hat man speziell beim neuen Motor der FE 350
reingesteckt. Man kämpft bei Husqvarna um jedes Quentchen Leistung
sowie jedes Gramm und jeden Millimeter. Der gesamte Motor wiegt 0,7 kg
weniger als der von der Vorjahres 350er. Ausserdem ist er um 20 mm kürzer,
hat eine neue Übersetzung des 6-Gang Getriebes und für jeden
einzelnen Gang wurde eine eigene Zündkurve entworfen. Verrückt,
was? Aber Husqvarna will den Endurofreaks anscheinend nur das Beste vorsetzen.
Erstmals weist ein Offroad-Bike
auch eine Traktionskontrolle auf und es macht den Eindruck als ob man den
grossen orangen Bruder, der gleich nebenan wohnt, mit diesen Features ein
wenig ärgern möchte ;-) ... und das gelingt zweifellos.
Serviceintervall
auf 135 Stunden erhöht
Erreicht hat man die Verkleinerung
des neuen 350er Motors auch indem man die Kurbelwelle etwas nach hinten
und nach oben versetzt hat. Ausserdem wurde die Kurbelwelle versteift,
die Pleuelstange erneuert, der Hub verkürzt sowie die Pleuellager
als Gleitlager ausgeführt was die Service-Intervalle auf 135 Stunden
erhöht und somit die Geldbörsel der Enduristen schont.
Neues Kühlsystem
Im Bereich des Kühlsystems
hat man sich auch etwas einfallen lassen. So wird die Kühlflüssigkeit
durch den Rahmen geleitet um Schläuche möglichst überflüssig
zu machen. Die WP Kühler bestehen aus hochfestem Aluminium mit einer
möglichst effizienten Strömungsmechanik um die Flüssigkeit
möglichst gut zu kühlen.
Spezielle WP Endurogabel und Federbein
Das Fahrwerk besteht aus
einer 48er XPLOR WP-USD Gabel vorne sowie einem WP DCC-Federbein mit Umlenkung
hinten. Die XPLOR Gabel wurde von WP speziell für das Endurofahren
entwickelt, ist aber auch gut zum Motocross fahren einsetzbar. Zug und
Druckstufe sind oben an den Gabelenden einstellbar. Zusätzlich kann
der Fahrer mit dem Preload-Adjuster die Vorspannung an der Gabel ohne Werkzeuge
einstellen. Das neue DCC-Federbein von WP wiegt um knapp 400g weniger als
das Vorgängermodell, auch hier hat man an der neuen Husky wieder etwas
Gewicht runter gekratzt. Als Bremsanlage fungieren Teile von Brembo, der
Lenker ist mit 2 Positionen verstellbar.
2
Zündkurven, Traktionskontrolle, per Lenker wählbar
Man kann bei der neuen FE
350 am Lenker zwischen 2 Mappins wählen und auch die Traktionskontrolle
aktivieren. Mit der scharfen Zündkurve hat die die FE 350 mächtig
Dampf die an eine 450er schon nahe ran kommt. Mit der soften Zündkurve
hingegen reagiert die FE 350 vom Drehmomentverhalten um einiges sanfter.
In der Praxis kamen wir mit
der soften Zündkurve viel konditionsschonender durch schweres Gehölz,
der Motor lässt sich somit viel besser dosieren. Der zweite grosse
Vorteil aber, den man im Laufe der Zeit zu schätzen lernt, ist das
extrem supergeile Driftverhalten mit dem soften Mapping und aktivierter
Traktionskontrolle. Egal ob auf Wiesen, Schotter oder sogar Asphalt. Das
Hinterrad lässt sich dadurch super im Drift kontrollieren und es macht
einen absoluten Mörderspass speziell in langgezogenen Kurven die FE
350 hinten ausbrechen zu lassen.
Der
Grenzbereich zwischen Highsider und Spass ist um einiges grösser als
beim starken Mapping und das Krankenhaus um einiges weiter entfernt. Man
wird fast schon süchtig danach im Drift die Traktionskontrolle arbeiten
zu lassen ohne dass man dem Herzinfarkt nahe ist. Die aktivierte Traktionskontrolle
erhöht beim Driften mächtig den Spassfaktor und lässt den
Angstfaktor fast auf Null sinken. Anfangs ist es zugegeben etwas ungewohnt
wenn der Motor aufgrund der Traktionskontrolle elektronisch abregelt, sobald
man aber mal Vertrauen in die Elektronik gefasst hat, einfach super! Müsst
ihr mal ausprobieren.
Handling
Wie sich 4-Takt Enduro's
mittlerweile vom Handling her entwickelt haben ist fast unglaublich und
stehen einer 2-Takter fast nichts mehr nach. Selbst auf schwierigen 1.Gang
Passagen hat man nie das Gefühl man hätte lieber eine 2-Takter
unter sich.
Das knapp 107 kg leichte
Bike hoppelt sehr beständig über Felsbrocken, Baumstämme
und sonstige Hindernisse.
Fazit
Die FE 350 ist eine extrem
wendige Enduro mit sehr viel Dampf. Die technischen Feinheiten des Motors,
Verstellmöglichkeiten im Bereich Mapping etc. sind eine Wucht. Auf
die FE 350er kann man bedenkenlos auch Supermoto-Felgen montieren und
hat aufgrund des starken
Motors auch am Asphalt sicher eine Menge Spass was bei einer 250er eher
nicht der Fall sein dürfte. Wir möchten zum Schluss auch noch
Patrick Neisser zu Wort kommen lassen der vor einiger Zeit ebenfalls Gelegenheit
hatte die neue 2017er FE 350 zu fahren.
Patrick Neisser zur neuen FE 350
Patrick Neisser:"Die
neue 2017er FE 350er ist ja ein komplett neues Motorrad und quasi ein Quantensprung.
Der Motor ist von unten raus gegenüber dem Vorjahr spürbar stärker
geworden und hängt auch um einiges spontaner am Gas aber ohne aggressiv
zu werden. Die Traktionskontrolle macht sich speziell auf langgezogenen
Kurven sehr positiv bemerkbar, mir ist auch aufgefallen speziell auch auf
MX-Strecken.
Die Gabel ist ja eine speziell
für den Endurosport entwickelte Gabel. Das Fahrwerk funktioniert aber
sicher auch auf MX-Strecken sehr gut, ein guter Hobby-Fahrer findet damit
sicher sein Auslangen und wird das Fahrwerk kaum an ihre Grenzen bringen.
Die
2017er ist ein komplett neu entwickeltes Motorrad. Man sitzt auch etwas
flacher auf der Sitzbank oben. Dadurch kann man sich mit dem Oberkörper
weiter über den Lenker lehnen als bei der 2016er. Ich habe mir bei
meiner 2016er FE 350 sogar die Sitzbank um 1,5 cm erhöht um die Sitzposition
zu erreichen welche die 2017er nun quasi serienmässig bietet. Der
Lenker hat eine sehr gerade Kröpfung und erinnert mich stark an die
Lenker einer bestimmten Marke die ich mal für viele Jahre sehr gerne
gefahren bin.
Fazit Patrick Neisser
Für einen normalen
Hobby-Piloten ist die neue FE 350 eine super Waffe mit einem super Handling,
sehr leicht, der Motor sehr fahrbar. Wenn ein Hobby-Fahrer eine 450er schnell
fahren möchte schafft er das vielleicht für kurze Zeit, die restliche
Zeit verliert er eher an Distanz auf die Konkurrenz. Die FE 350 ist somit
das ideale Mittelding, hat das Handling von einer 250er, ist aber um einiges
stärker und dennoch nicht so brutal stark wie eine 450er die einem
die Ärmel lange zieht.
Zu Kaufen gibt es die neue Husky-Palette
bei euren Husky-Händlern in eurer Nähe.
Links zu weiteren Infos auch auf www.husqvarna.at |