Die Husky Supermoto's SM 450 R und SM 630 R
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Uns ist noch immer nicht ganz klar wieso manche Offroader, egal ob Motocrosser oder Enduristen, derart gegen Supermoto eingestellt sind. Ok, auch uns war Supermoto immer irgendwie suspekt. Auf einer Motocross mit 17 Zoll Radl und fast rillenlosen Sportreifen auf Asphalt die Strassen unsicher machen?!?! Hmmm, kann irgendwie keinen Spass machen, oder?

Aber genau das Gegenteil ist eigentlich der Fall. Supermoto ist Motocross auf Asphalt, ausser dass natürlich die Sprünge fehlen. Aber dafür gibt es ja diese Reduzierschwellen auf den Strassen oder so manche Kuppe über welchen man drüber springen kann ;-)


Die Supermoto Husky's sind echt spritzige Spassgeräte für die Strasse

Das absolut Tolle was man aber nur beim Supermoto fahren erleben kann, und zwar speziell mit den reinen Supermoto's wie die 450er Husky ist, ist die absolut unendliche Schräglage die man damit fahren kann. Hat man einen dementsprechenden weichen Supersportreifen montiert dann hat man das Gefühl man kann das Bike umlegen bis man mit dem Lenker streift. Die wahren Könner wie Hanson Schruf oder Rudi Bauer machen dies übrigens auch. Hanson hat uns mal gesagt "Würde ich die Fussrasten runterschrauben müsste es sich ausgehen dass der Lenker den Boden beim extremen Driften berührt. Aber so sitzt sie ja vorher auf". ;-) Beide (Hanson und Rudi) sind übrigens sehr gute Ex-Motocrosser. Man verspürt aber auch als Hobby-Fahrer einen Grip in den Kurven wie wenn man beim MX durch eine Kurve mit einer extrem griffigen Spurrille fährt. 

Vor Kurzem hatten wir die Gelegenheit von Offroad Reisenhofer 2 Supermoto-Husky's zum Testen zur Verfügung gestellt zu bekommen. Und zwar das absolue Kampfgerät SM 450 R, andererseits den quirligen Einzylinder-Supermoto-Tourer SM 630 R. Kurt Reitbauer von Offroad Reisenhofer:"Als Andy Radolf vor 1-2 Monaten bei uns war ist er um die beiden ausgestellen Supermoto's in unserer Verkaufshalle rumgeschlichen wie Waldy um die Knackwurst." ;-) Und Andy:"Kurt hat recht. Es hätte nicht mehr viel gefehlt und ich hätte gebellt. Aber die beiden Bikes sind auch echt wunderschöne Drift-Maschinen an denen man nicht so einfach vorüber geht und solche Bikes mal fahren zu dürfen ...."

Kurt Reitbauer und Anton Reisenhofer mit der SM 449 R und SM 630 R

Andy Radolf's danach folgender heroischer Zweikampf mit der 450er Husky-Supermoto auf den Gaberl rauf (von der schnellen Bärnbacher Seite) im Kampf mit einer Fireblade (gelenkt von einem unglaublich schnellen Ringfahrer, ok, vielleicht nicht unglaublich schnell aber zumindest 2,13 am Pann) ging dann auch in die Geschichte ein. Die Fireblade hatte doppelt soviel Kubik, mehr als 3 x soviele PS und war trotzdem dem Leichtgewicht Husky SM450R unterlegen. Wahnsinn, was? Naja, wenn man bedenkt dass die Husky halb soviel Gewicht hat, dadurch den Bremspunkt extrem spät ansetzen kann. Und dadurch auch in der Kurve um einiges schneller rum ist und der Einzylinder Murl schon gewaltig Dampf hat ... Dann versteht man warum solche Supermoto's den Supersportlern auf vielen Strassen oft weit überlegen sind.

Aber kommen wir endlich zu den Bikes ...

Husqvarna SM 449 R
Diese Supermoto ist echt der Hit. Baugleich bis auf wenige Komponenten mit der Enduro- bzw. MX-Version der 450er Husky ist dieses Bike ein reinrassiges Wettbewerbs-Bike mit Lamperl vorne drauf und Blech hinten oben. Bis auf die Bremsanlage und den 17 Zoll Rädern ist es eigentlich 1:1 die MX bzw. Enduro-Version der 450er Husky. Die Bremsanlage ist von Brembo und hat gegenüber den Enduro's und MX-Bikes eine grössere Bremsscheibe und eine leistungsfähigere Zange. Man holt das Bike doch öfters von ca. 150 kmh fast auf 0 herunter und da würde die Enduro- bzw. MX-Bremsanlage einfach nicht mithalten können. Übrigens sind mit dieser echt sauguten Brembo-Anlage Stoppies mit nur einem Finger auch für Anfänger sofort möglich. Die Vorderbremse funktioniert derart perfekt dass das Ausbremsen von Supersportlern auf der Strasse ein echter Genuss ist. 


Husqvarna SM 499 R



Sofort beim Aufsetzen hat man das Gefühl man sitzt auf der 450er MX oben, es ist ja alles gleich. Im Gegensatz zur Enduro hat die Supermoto ein verdammt scharfes Mapping drauf, ähnlich der von der MX-Version. Beim Wegfahren rupft schon mal gewaltig der erste Gang an und trotz der sehr langen serienmässigen Übersetzung ist es kein Problem das Bike auch mit der 2.ten noch aufs Hinterrad zu bekommen. Das extrem wenige Gewicht, nur 118 kg, lädt förmlich dazu ein den Bremspunkt immer später zu setzen und auch die Kurven mit immer extremeren Linien zu fahren. Der Motor dreht sehr gleichmässig rauf, durch die lange Übersetzung sind Spitzengeschwindigkeiten von 150-160 kein Problem. 

Allerdings leidet der Motor natürlich schon bei hoher Drehzahl, ein frühes Schalten sollte man aufgrund der Beanspruchung des Motors da schon miteinkalkulieren und auch den letzten Gang nicht auf Dauer allzu lange ausdrehen. Es handelt sich ja doch um einen MX-Motor welcher zwar ein enormes Leistungspotential von Drehmoment und PS aufweist aber sicher nicht geeignet ist von Graz bis Wien über die Autobahn mit Vollgas zu heizen. 

Die 450er Supermoto von Husky ist ein reines Kampfgerät für enge, winkelige Strassen und auf diesem Terrain sicher jedem Strassenbike, auch wenn es sich um eine R1 mit 185 PS handelt, weit überlegen. Der Fahrspass den man mit diesem Bike hat ist ein absoluter Wahnsinn. Das Motorrad verbeisst sich aufgrund des wenigen Gewichts und der weichen Reifen richtiggehend in den Asphalt wie MX-Stoppeln in super griffigen Erdboden. Was uns bei der 450er besonders aufgefallen ist war auch dass der Motor selbst in engen Kurven sehr kräftig aber kontrollierbar einsetzt. Erste kleinere Drifts am Kurvenausgang mit dem 1.ten oder 2.ten Gang sind somit selbst für Neueinsteiger schnell möglich. 

Dass diese 450er beim Zweikampf auf der schnellen Bärnbacher Seite den Gaberl rauf einer 900er Fireblade überlegen war wundert uns nicht. Das Bike ist einfach zu gut und zu leicht um nicht jedem Strassen-Tögel überlegen zu sein. Man verliert zwar auf den Geraden immer wieder mal 100 m, holt diese dann aber beim Anbremsen und Durchfahren der Kurve locker auf. Husqvarna bewirbt die 450er Supermoto mit "Bring den Mut auf mitzugehen und die bisherigen Grenzen zu verschieben". So ist es tatsächlich. Mit dem Bike sind Sachen auf der Strasse möglich die mit einem Strassenbike unmöglich wären. 

Dadurch dass es sich ja quasi um die MX-Version handelt ist die 450er Husky Supermoto auch für die Supermoto-Rennstrecke das ideale Kampfgerät. Mit dem Taferl auf die Strecke fahren und dort die anderen Supermoto's aufmischen!? Mit diesem Bike kein Problem. Kein anderer Hersteller hat derzeit ein derartig wettbewerbsfähiges Produkt in diesem Segment mit Strassenzulassung im Programm. Nachdem Husaberg die FS570 nicht mehr in deren Modellpalette hat ist die 450er bzw. die stärkere 511er eigentlich die ideale Wahl wenn man eine Supermoto-Strecke oder kurvige Strassen in der Nähe hat. Was uns auch noch verblüfft hat war wie wenig der Motor verbraucht hat. Obwohl wir sie doch immer mit etwas höherer Drehzahl gefahren sind war der der Verbrauch dennoch erstaunlich gering. 

Husqvarna SM 630 R
Dieses Bike könnt man als sportlichen Supermoto-Tourer einstufen. Alle Vorteile einer Supermoto weist auch dieses Bike auf, einzig dass es um ca. 20 kg schwerer ist als die reinrassige 450er und dadurch nicht so agil in den engen Kurven ist. Dennoch hat das zusätzliche Gewicht nicht nur Nachteile. So liegt dieses Bike speziell bei höheren Geschwindigkeiten ruhiger auf der Strasse als die 450er liegt. Auch die Sitzposition ist nicht so extrem sportlich wie bei der 450er sodass man auch längere Tagestouren damit bestreiten kann. 

Der zusätzliche Hubraum von 150 Kubik, die 630er hat 600 ccm³, macht sich auch positiv bemerkbar. So kann man auch höhere Geschwindigkeiten im niedrigeren Drehzahlbereich dahin-flurln und sich die Gegend ansehen. Der grösste Vorteil solch einer 630er ist dass es ein ideales Allround-Bike ist. Egal ob man zum Kumpel um die Ecke, mal ein Stück Feldweg oder über Bundesstrassen eine längere Motorradtour bestreiten möchte. Dieses Bike ist einfach ideal hiefür. Weitaus wendiger natürlich als so manches Naked Bike und auch weitaus lustiger zu fahren. 

Fazit
Die 630er unterscheidet sich auch von der Rahmengeometrie usw. sehr von der 450er bzw. 511er und hat mit diesen reinrassigen Supermoto's wenig gemeinsam. Es sind sozusagen 2 komplett unterschiedliche Supermoto's. Während die 450er bzw. 511er absolute Kurzstreckenjäger sind kann man mit der 630er auch mal einige hundert km am Tag fahren ohne dass man abends vom Bike runterfällt. Supermoto-Racer und Supermoto-Tourer wären treffende Bezeichnungen dieser beiden Bikes. Welchen ihr davon dem Vorzug gebt bleibt euch überlassen. Uns hat die reinrassige Version ein wenig mehr zugesagt denn wir fahren ja auch nicht mit einer Africa Twin Motocross, oder? ;-)

Wenn ihr auf eine Husqvarna Supermoto überlegt solltet ihr aber natürlich der 511er den Vorzug geben gegenüber der 450er. Die 511er hat noch etwas mehr Punch. Und nochwas, den Fahrspass den man mit Supermoto's auf öffentlichen Strassen hat ist unglaublich, da kommt nichts Vergleichbares heran.

Für beide Vorführer hat Offroad Reisenhofer derzeit übrigens ein sensationelles Angebot. Mehr Infos dazu auf www.offroad-reisenhofer.at
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Technische Daten

SM 449 R
Markiert die nächste Evolutionsstufe der Supermoto Entwicklung. Avantgardistische technische Lösungen. Bring den Mut auf mitzugehen und die bisherigen Grenzen zu verschieben.

    Revolutionäres Design
    Neue lange Sitzbank
    Coaxial Traction System (CTS) -  mit auf dem Schwingenbolzen sitzendem koaxialem Ritzel
    Neue, auf der Schwinge montierte Umlenkung
    Neues Sachs Federbein
    Elektronisches KEIHIN Einspritzsystem mit Doppel-Drosselklappe
    EURO3 Homologation mit über 40PS
    Brembo Hydraulikkupplung

Motor
Art  Einzylinder 4-Takt
Bohrung  98 mm
Hub  59.6 mm
Hubraum  449 ccm
Verdichtung  12
Starter  Elektrostarter
Kühlung  Flüssigkeitskühlung
Zündung  C.D.I., elektronische Zündverstellung
Vergaser  Einspritzung KEIHIN D46
Kupplung  hydraulische Nasskupplung
Sekundärübersetzung  15 : 43

Fahrwerk
Gabel  Marzocchi USD 50
Federweg der Gabel  250 mm
Federbein  Sachs
Federweg des Federbeins  290 mm
Bremse vorne  Brembo, 320 mm Wave-Scheibe, schwimmend
Bremse hinten  Brembo, 240 mm Wave-Scheibe, schwimmend
Felge vorne  3,50” x 17"
Reifen vorne  120/70-17”, Pirelli M/C 58H TL DIABLO
Felge hinten  4,25” x 17"
Reifen hinten  150/60-17”, Pirelli M/C 66H TL DIABLO
Radstand  1460 mm
Sitzhöhe  915 mm
Bodenfreiheit  280 mm
Trockengewicht  118 kg
Tankinhalt  8.5 Liter

SM 630 R
Bissiges Design, leicht fahrbar und extrem vielseitig. Dieser Mix charakterisiert die neue SM 630.

    Mehr Komfort und besseres Handling
    Auspuffanlage mit zwei Schalldämpfern
    Neuer Zylinderkopf (DOHC)
    Hydraulische Kupplung
    Radial montierter Bremssattel
    In zwei Farben erhältlich

Motor
Art  Einzylinder 4-Takt
Bohrung  100 mm
Hub  76.4 mm
Hubraum  600 ccm
Verdichtung  12.4
Starter  Elektrostarter
Kühlung  Flüssigkeitskühlung
Zündung  C.D.I., digitale Zündverstellung
Vergaser  Einspritzung Mikuni D45
Kupplung  hydraulische Nasskupplung
Sekundärübersetzung  15 : 38

Fahrwerk
Gabel  Marzocchi USD 45 mm
Federweg der Gabel  250 mm
Federbein  Sachs
Federweg des Federbeins  290 mm
Bremse vorne  320 mm Scheibe schwimmend
Bremse hinten  220 mm Scheibe
Felge vorne  3,50" x 17", Aluminium
Reifen vorne  120/70-17", Pirelli 58HT Diablo o. Dunlop ZR
Felge hinten  4,25" x 17", Aluminium
Reifen hinten  150/60-17", Pirelli 66H Diablo o. Dunlop ZR
Radstand  1495 mm
Sitzhöhe  910 mm
Bodenfreiheit  240 mm
Trockengewicht  147 kg
Tankinhalt  12 Liter